Mittwoch, 18. Juni 2008

Streller


Juhui!!!
Heute Morgen stand in der Zeitung, dass Marco Streller sich nach einem Gespräch mit Ottmar Hitzfeld entschieden hat weiter bei der Schweizer Nationalmannschaft zu spielen.

Ausserdem hat es in der neuen Schweizerillustrierten einen langen Bericht über Hakan Yakin. Er und sein Bruder Murat haben zu verschiedensten Fragen Stellung genommen.

Montag, 16. Juni 2008

Wow!!! Schweiz-Portugal 2:0


Eine Ära mit Licht und Schatten

Das letzte Spiel der EM-Endrunde im eigenen Land war irgendwie typisch: Wenn es um nichts mehr geht, verwertet Hakan Yakin seine Chancen und der Schiedsrichter pfeift sogar noch einen Penalty für die Schweiz. Damit ist die Ära von Köbi Kuhn definitiv abgeschlossen. Mit einem positiven Resultat, das nach dem frühen Ausscheiden wenigstens noch etwas versöhnlich stimmt. Es ist Köbi Kuhn zu gönnen, dass in seinem letzten Spiel als Nationaltrainer noch der erste Sieg bei einer EM-Endrunde zustande kam.

Ein Blick zurück auf die ganze Ära: War Köbi Kuhn nun ein guter oder schlechter, ein mittelmässiger oder sogar sehr guter Nationaltrainer? Eines ist offensichtlich: Die reine Statistik spricht ganz klar für Kuhn. Er hat vor sieben Jahren ein verunsichertes Team übernommen und war dann mit seiner Mannschaft an der EM 2004 in Portugal und an der WM 2006 in Deutschland dabei. Damit ist er der erfolgreichste Nationaltrainer, den die Schweiz je hatte. Für die EM im eigenen Land mussten wir uns ja nicht qualifizieren. Köbi Kuhn hat vor sieben Jahren auch eine sehr junge Mannschaft übernommen, die er in der Folge nicht als strenger Chef sondern als gütige «Vaterfigur» geführt hat.

Auftrag nicht erfüllt

Ich muss ihm auch vorwerfen, dass er es in den letzten zwei Jahren nicht geschafft hat, eine eingespielte, physisch und taktisch starke Mannschaft für die EM im eigenen Land zu formen. Er hätte genug Zeit gehabt, aber er hat diesen Auftrag klar nicht erfüllt. Es waren zwar gute Ansätze zu sehen, aber letztlich blieb dann wie immer doch alles nur Stückwerk. Bereits nach 180 Minuten war für die Schweiz alles vorbei. So schnell ist noch nie ein Gastgeber einer EM-Endrunde aus dem Turnier geflogen.Eine riesige Enttäuschung also, nachdem Trainer und Spieler öffentlich verkündet hatten, dass sie Europameister werden wollen.

Sicher, wegen dem Zwischenfall mit seiner Frau Alice war Köbi Kuhn in einer schwierigen Situation. Es war für ihn unheimlich schwierig, sich auf die Mannschaft zu konzentrieren. Hundertprozentige Konzentration auf den Fussball ist gar nicht möglich, wenn man täglich zu seiner schwer kranken Frau ins Spital fahren muss. Menschlich ist das natürlich absolut nachvollziehbar. Das hätte jeder so gemacht. Aber ich bin sicher, dass sich das auf die Konzentration in der Mannschaft ausgewirkt hat.


Zu wenig riskiert

Was ich Köbi Kuhn generell an allen grossen Turnieren ankreide: Er hat nie den Mut aufgebracht in einer speziellen Situation mal etwas zu riskieren. Er hat meist an Altbewährtem festgehalten, und so die Schlüsselspieler auch etwas überfordert. Unter dem Strich ist an einem Grossanlass dann auch nie der grosse Wurf gelungen. Man war zwar dabei, aber die grosse Chance ist stets verpasst worden. Möglicherweise liegt das auch an der Schweizer Mentalität. Daran, dass am Tag X einfach nicht alle gleichzeitig an die grosse Chance glauben und etwas Ausserordentliches leisten. Fairerweise muss ich auch noch erwähnen, dass Köbi Kuhn seinem Nachfolger eine Mannschaft mit gewissen Perspektiven übergibt. Es ist eine junge Mannschaft, die viel spielerisches Potential aber noch etwas wenig Erfahrung hat. Auch ein Erfolgstrainer wie Ottmar Hitzfeld wird es nicht einfach haben, sich für die WM 2010 in Südafrika zu qualifizieren.


Es war trotzdem toll, das die Schweiz zum Abschied von Zubi und Köbi ein so tolles Spiel hingelegt hat!!!

Donnerstag, 12. Juni 2008

Training

Ich durfte am Dienstag und am Sonntag an die öffentlichen Trainings, da ich 4 Tickets ergattert hatte.
Es war genial: man war tw. nicht mehr als 1 meter von den Spielern entfernt und als ich rief, smilten Behrami, vonlanten und Degen extra für mein Foto :-) Wahnsinn!!!
Ausserdem habe ich etea 20 Unterschriften bekommen!!!!!!!
Ich zeige euch hier noch ein paar Fotos:
























Später kommen noch mehr, aber so viele Fotos reichen fürs erste.
Grüsse an alle Leser jacqueline

Schweiz:Türkei


Niederlage in letzter Minute
Die Schweizer Nationalmannschaft kann die Viertelfinals an der Heim-EM nicht mehr erreichen. Das Team von Köbi Kuhn unterlag der Türkei in Basel durch einen Treffer in der Nachspielzeit höchst unglücklich 1:2.




In der 32. Minute brachte Hakan Yakin die Schweiz in Führung Ardas Schuss in der 93. Minute wurde noch durch Patrick Müller abgelenkt. Nach zwei Niederlagen aus zwei Partien hat die Schweiz in der Gruppe A noch null Punkte. Portugal ist mit sechs Punkten schon für die Viertelfinals qualifiziert, die punktgleichen Tschechen und Türken ermitteln am Sonntag in Genf den zweiten Viertelfinalisten aus.

Die Verhältnisse wurden für die 22 Akteure schon wenige Minuten nach Matchbeginn extrem schwierig, da sich sintflutartige Regenfälle über den mit 39730 Fans ausverkauften St.Jakob-Park ergossen und die Partie phasenweise an der Grenze zur Irregularität ausgetragen wurde. Das Team von Köbi Kuhn kam aber nach einer Phase des Abtastens zu den ersten Chancen: Gökhan Inler gab den ersten Schuss auf Volkans Tor aus grosser Distanz ab (19.), fünf Minuten später prüften Hakan Yakin und mit einem Freistoss Tranquillo Barnetta den türkischen Keeper.

Nach einem Warnschuss für die Schweizer Abwehr in Form eines Pfostenkopfballs von Arda folgte dann in der 32. Minute der grosse Auftritt der beiden Schweizer Neulinge in der Startformation, welche Alex Frei und Marco Streller gut ersetzten: Eren Derdiyok umspielte den Goalie, behielt die Ruhe und legte den Ball ideal in die Mitte, wo er zuerst in einer Wasserlache hängenblieb, ehe Hakan Yakin aus zwei Metern mit rechts ins leere Tor einschieben konnte.

Der dritte Schweizer Torschütze an einer EM-Endrunde nach Kubilay Türkyilmaz (1996 gegen England) und Johan Vonlanthen (2004 gegen Frankreich) hätte zwei Minuten später nachdoppeln müssen, konnte aber eine Massflanke des wiederum starken Valon Behrami aus kürzester Distanz mit links nicht versenken.

Überraschend dann der Ausgleich nach 57 Minuten. Nach einem abgefangenen Konter der Schweizer stiessen die Türken über rechts vor und der nach der Pause eingewechselte Semih kam freistehend zum Kopfball, wobei bei Captain Ludovic Magnin einmal mehr das Stellungsspiel nicht stimmte und der glitschige Ball zwischen den Fingern von Diego Benaglio ins Netz rutschte.

Die Türken bestätigten den Aufwärtstrend dann während der restlichen Dauer der Partie. Sie gewannen mehr Zweikämpfe und stiessen vor allem über die rechte Flanke immer wieder gefährlich vor.

Den Matchball vergaben aber die Schweizer in der 84. Minute mit einem Konter. Sie hatten ein nummerisches Übergewicht von Drei gegen Eins, rückten aber zu langsam vor. Hakan Yakin kam dann aber doch zum Abschluss, der eingewechselte Ricardo Cabanas versuchte noch erfolglos, nachzustochern. In der 93. Minute folgte dann Ardas Stich ins Herz der ganzen Fussball-Schweiz.



Schweiz - Türkei 1:2 (1:0)

St.-Jakob-Park, Basel. - 39`730 Zuschauer (ausverkauft). - SR Michel (Slk). - Tore: 32. Yakin 1:0. 57. Semih 1:1. 93. Arda 1:2.

Schweiz: Benaglio; Lichtsteiner, Müller, Senderos, Magnin; Behrami, Fernandes (76. Cabanas), Inler; Barnetta (66. Vonlanthen); Yakin (85. Gygax); Derdiyok.

Türkei: Volkan; Hamit Altintop, Emre Asik, Servet, Hakan Balta; Aurelio; Gökdeniz(46. Semih), Tunçay, Tümer (46. Topal), Arda; Nihat (85. Kazim).

Bemerkungen: Schweiz ohne Frei, Streller (beide verletzt), Türkei ohne Gökhan Zan (verletzt). 29. Pfostenkopfball von Arda. Verwarnungen: 31. Tunçay, 41. Aurelio (beide Foul), 48. Hakan Balta (Unsportlichkeit), 55. Derdiyok (Foul).

Mittwoch, 11. Juni 2008

Schweiz:Tschechien


Die Schweiz unterliegt im Eröffnungsspiel der EM in Basel gegen Tschechien. Alexander Frei von Borussia Dortmund scheidet mit einer schweren Knieverletzung aus. Der frühere Herthaner Vaclav Sverkos erzielt das entscheidende Tor. Die Schweiz muss jetzt gegen die Türkei am Mittwoch um das Weiterkommen kämpfen.

Der Tscheche Vaclav Sverkos erzielte in der siebzigsten Minute des Eröffnungsspiels das Tor zum 1:0 (0:0)-Sieg über die Schweiz vor 42 500 Zuschauern im Basler St. Jakob-Park. Der 24 Jahre alte Stürmer von Banik Ostrava, Torschützenkönig der tschechischen Liga, war erst dreizehn Minuten zuvor für Jan Koller eingewechselt worden. Alexander Frei, Kapitän der Schweiz, ging kurz vor der Pause weinend vom Platz. Nach einer ersten Diagnose erlitt er einen Teilabriss des Innenbandes im linken Knie. Für ihn ist die EM damit schon zu Ende.

Für einen winzigen Augenblick kreuzten sich die Wege der beiden so ungleichen Hauptdarsteller dieses ersten Spiels der EM. Unmittelbar vor Sverkos entscheidendem Tor kam Frei an Krücken aus der Kabine. Er musste mit ansehen, wie die Tschechen einen Konter abfingen, wie Galaseks Kopfballvorlage Sverkos fand. Der lief noch ein paar Meter und schoss, traf den Ball nicht mal richtig und bugsierte ihn doch am machtlosen Torhüter Diego Benaglio vorbei. Was für ein Auftritt des in der Bundesliga bei Borussia Mönchengladbach und Hertha BSC gescheiterten Sverkos.
Und was für eine tragische Niederlage für die großartigen Schweizer, die das Spiel über weite Strecken dominiert hatten.
Es war, frühere Auftaktspiele zum Maßstab genommen, eine überraschend gutklassige Auseinandersetzung mit wenigen Fehlern und hohem Tempo. Und dafür sorgte fast ausschließlich der Außenseiter aus der Schweiz, oft in der Person von Alexander Frei. Bis zu seiner Verletzung war der Dortmunder der beste Mann auf dem Platz. Schnell, trickreich und torgefährlich. Einmal hätte er den Ball um ein Haar zur Führung ins Tor gespitzelt, doch Petr Cech bekam gerade noch den Fuß dazwischen. Freis zweiter Schuss kam so hart angeflogen, dass der tschechische Torhüter gar nicht erst den Versuch machte, den Ball zu fangen und ihn lieber mit beiden Fäusten zur Seite boxte.

Die erste Halbzeit war fast schon vorbei, da geschah das Unglück. Zwischen Strafraum und Mittellinie prallte Frei mit Zdenek Grygera zusammen. Nichts Böses, eher ein zufälliger Kontakt, aber mit schwerwiegende Folgen für den Schweizer. Grygera traf ihn am Knöchel, doch in der darauf folgenden Sturzbewegung verdrehte sich Frei das linke Knie. Für eine dramatisch lange Minute blieb er liegen und trommelte immer wieder mit den Fäusten auf den Rasen. Trainer Kuhn verzichtete zunächst auf einen Wechsel, doch als er sah, wie Frei weinend und gestützt auf zwei Helfer in die Kabine humpelte, da wusste er, dass die EM für seinen Kapitän wohl gelaufen war.

Fußballspieler haben im Allgemeinen ein gutes Gespür für ihren Körper. Frei hat es im Besonderen, weil er in dieser Saison für seinen Klub Borussia Dortmund verletzungsbedingt kaum hat spielen können. Erst war es eine Hüftprellung, dann folgte gleich zweimal ein Muskelfaserriss in der Wade, jetzt ist es das Knie. Und das bei seinem ersten großen Turnier als Kapitän, noch dazu beim ersten großen Fußball-Ereignis in der Schweiz seit 1954. Zudem traf ihn der erneute Rückschlag ausgerechnet in seiner Heimatstadt. Alexander Frei ist gebürtiger Basler.

Es spricht für die Moral der Schweizer, dass sie auch nach dem Verlust ihres besten Spielers weiter wütend anrannten. Der für Frei eingewechselte Hakan Yakin köpfte nach einer Flanke knapp am Tor vorbei, und später, als die Tschechen schon führten, hätte der zweite Schweizer Joker noch zum Helden werden können. Doch Johan Vonlanthen drosch den Ball aus zehn Metern an die Latte. Cech lag schon geschlagen am Boden.

Stimmen zum Spiel:

Hakan Yakin (Schweiz):
«Wir versuchten, in der zweiten Halbzeit auch ohne Frei den Druck hoch zu halten. Das ist uns gut gelungen. Wir dominierten das Spiel. Die Tschechen hatten eineinhalb Torchancen und nutzten eine. Das zeichnet eine Klassemannschaft aus. Ich müsste das Tor machen. Aber auch Portugal verlor 2004 das Auftaktspiel und erreichte noch den Final.»

Johan Vonlanthen (Schweiz):
«Der Ball sprang etwas hoch, und ich war überrascht. Wir hatten eben noch einen Penalty reklamiert. Ich schoss sofort. Alles lief etwas komisch; das Glück war nicht mit uns.»

Diego Benaglio (Schweiz):
«Das ist eine bittere Niederlage. Wir hatten viele Torchancen, aber irgendwie wollte der Ball nicht rein. Das Tor fiel in einer Phase, als wir das Spiel kontrollierten. Wir sind als Mannschaft sehr gut gestanden und zeigten im Grossen und Ganzen ein gutes Spiel. Jetzt müssen wir diese Parte schnell abhaken und am Mittwoch gegen die Türkei einen Sieg einfahren.»

David Jarolim (Tschechien):
«Wir sind zufrieden mit dem Sieg und dem zu Null. Mit dem Spiel können wir jedoch nicht zufrieden sein. Die Schweiz machte viel Dampf; wir waren heute glücklicher. Aber am Ende zählen nur die Punkte.»

Karel Brückner (Coach Tschechien):
«Wir haben eine gute Leistung abgeliefert und dieser Sieg ist wichtig für die weitere Entwicklung in dieser Gruppe. Ganz optimal war die Leistung aber nicht, wir müssen noch einiges besser machen. Trotz dem Starterfolg denke ich nicht, dass wir die Gruppe gewinnen werden. Die Schweiz hat nach dem 0:1 einige Gänge höher geschaltet, wir konnten aber mit unserer starken Defensive dagegen halten. In den nächsten beiden Partien dürfen jedoch einige Schnitzer in der Angriffsauslösung nicht mehr passieren.»

Tomas Ujfalusi (Tschechien-Captain und Mann des Spiels):
«Wir haben noch einige Fehler gemacht und Schwächen gezeigt. Die Defensiv-Strategie ist aber aufgegangen. Die Abwehr stand sehr sicher. Wir warteten einfach auf unsere Chance und konnten sie dann nutzen. Ob es ein Hands von mir war in der Schlussphase, will ich nicht entscheiden. Das ist Sache des Schiedsrichters und er hat entschieden, dass es keines war. Solche Situationen passieren immer wieder. Ich warf mich in den Schuss und der Ball traf mich an der Hand. Ich konnte nichts machen.»

Vaclav Sverkos (Torschütze für Tschechien):
«Das Tor fiel nach einer Ecke für uns. Der Ball kam über die Schweizer Abwehr, und ich stand plötzlich alleine vor dem Tor. Ich schoss sehr schnell, habe den Ball aber nicht richtig getroffen. Ich wollte Vollspann schiessen und nicht mit dem Aussenrist.»

Montag, 2. Juni 2008

Rücktritt nach der Euro 08


Marco Streller tritt nach der Euro 08 aus der Nationalmannschaft zurück. Er akzeptiere die Schmähungen des Publikums nicht mehr.

Marco Streller will nach der EM aus der Schweizer Nationalmannschaft zurücktreten. Ich habe keinen Bock mehr», erklärte der FCB-Stürmer gegenüber dem Schweizer Fernsehen, «ich werde nach der Euro definitiv zurücktreten».

Der Grund für Strellers Entscheid ist das wiederholte Auspfeifen durch das Publikum bei seinen Auftritten mit der Nationalmannschaft. Auch am Freitag in St. Gallen wurde der 26-Jährige bei seiner Auswechslung ausgepfiffen.

Sein Entscheid sei unumstösslich und falle nicht aus dem momentanen Frust heraus, meinte Streller weiter. «Ich habe mir das Gerede lange genug angehört».

Findet ihr das auch so schade wie ich? Marco Streller ist ein wichtiges Mitglied in unserer Mannschaft und man sollete denen die ihn auspfeifen mal gehörig die Meinung sagen. Er steht hin und gibt sein Bestes für die Schweiz und wird so beleidigt!

Schweiz schlägt Lichtenstein 3:0





Geglückte EM-Hauptprobe gegen Liechtenstein
Erfolgreicher Abend für das Team von Köbi Kuhn in St. Gallen: Die Schweizer gewannen den letzten Test vor der Euro gegen Liechtenstein (3:0), und Alex Frei verbesserte mit seinen zwei Treffern den Rekord von Kubilay Türkyilmaz.


Spiel:
Schon früh deutete sich in der neuen AFG Arena an, dass es ein Frei-Tag werden würde. Schon nach 80 Sekunden landete ein gezirkelter Ball des Schweizer Captains an die Latte. Fünf Minuten später tauchte er alleine vor Peter Jehle auf, vergab aber kläglich. Nach 23 Minuten war der Bann endlich gebrochen: Marco Streller verlängerte einen Einwurf Stephan Lichtsteiners in die Mitte, wo Frei mit dem Kopf traf. Und nach einer halben Stunde erzielte der Basler seinen 35. Treffer im 59. Länderspiel. Nach einem Corner war er diesmal mit dem Fuss zur Stelle.

In Gefahr geriet das Schweizer Tor eigentlich nur nach Eigenfehlern der Schweizer. Von Magnins Fehlpass profitierte Raphael Rohrer (14.), und zwei Minuten später verlor Patrick Müller, der nicht mehr so sicher wirkte wie am Samstag, den Ball an Rohrer, der erneut an Diego Benaglio scheiterte.

In der zweiten Halbzeit hielten die Schweizer die Konzentration wohl nicht immer hoch, weil sie jedoch Benaglio als einziger gar nie verlor, blieben die Liechtensteiner auch im fünften Vergleich mit der Schweiz ohne eigenen Treffer. Vielmehr krönte Johan Vonlanthen seine Leistung mit dem 3:0 (68.). Der Salzburg-Profi profitierte davon, dass der von Hakan Yakin versprungene Ball zur idealen Vorlage für ihn gedieh.

Interviews:
Köbi Kuhn: «Es war wichtig, dass wir heute zu null gespielt haben. Es ist interessant, weil wir das Defensivverhalten in den letzten Tagen trainiert haben. Aber klar es war nicht alles perfekt. In der Offensive haben wir den Ball zu wenig laufen lassen. Ich gönne Alex Freiseinen Erfolg natürlich von ganzem Herzen. Es ging in seiner Karriere in letzter Zeit ja nicht nur gut wegen der Verletzungen. Aber er ist ein grosser Kämpfer mit einem grossen Herzen. Das tut der ganzen Mannschaft gut. Patrick Müller bewegt sich noch nicht auf dem Niveau, das wir gegen die Tschechen erwarten können. Aber ich hoffe natürlich, dass er der Abwehr die nötige Sicherheit geben kann. Er machte in den beiden Spielen wenig Fehler. Wir werden Tranquillo barnetta`s Genesung weiterhin genau verfolgen. Ich möchte jetzt eigentlich noch nicht über die Aufstellung vom nächsten Samstag reden. Es wird sich zeigen, ob er am 7. Juni schon bereit ist. Ich bin grundsätzlich froh, dass er überhaupt dabei ist.»

Alex Frei (angesprochen auf seinen Rekord): «Es war ein grossartiger Moment. Es ist schön, das der Rekord vor der EURO gefallen ist. Ich habe Schweizer Fussballgeschichte geschrieben, aber jetzt gilt es nach vorne zu schauen. Ich hoffe, es geht am 7. Juni so weiter wie heute.»

Tranquillo Barnetta: «Es war ein sehr kontrollierter Auftritt, wie wir uns das vorgestellt hatten. Für Alex ist es gut, dass nicht mehr von diesem Rekord die Rede sein wird. Wir sind stolz, ihn bei uns im Team zu haben. Die Tore kamen für uns zum richtigen Zeitpunkt. Aus den Standard-Situationen können wir noch mehr herausholen.»

Stephan Lichtsteiner: «Alex hat es verdient. Und wir spielten zweimal zu null, das ist sehr positiv. Wir haben aber noch einige Dinge, die wir verbessern müssen. Zu Beginn leisteten wir uns Fehler und Fehlpässe, die wir so nicht machen dürfen. Wir müssen da vermehrt den einfachen, sicheren Pass suchen. Aber es ist immer schwierig genen einen sogenannt «Kleinen» wie Liechtenstein. Sie sind gut gestanden, und wir probierten anzugreifen.»

Alex Frei (Zum Spiel): «Wir zeigten zwei gute Testspiele. Man hat gesehen, dass wir physisch gut gearbeitet haben. Die Mannschaft ist bereit. Jetzt ist auch endlich das Gerede vom Tor vorbei. Alle haben daran mitgearbeitet, dass ich mich in die Geschichtsbücher eintragen konnte. Deshalb bin ich nicht zu Yakin, sondern zur ganzen Bank gerannt. Es ist auch eine Genugtuung für Köbi Kuhn; unter ihm habe ich die meisten Treffer erzielt. Die freien Tage kommen jetzt zur richtigen Zeit.»


Die Top-Marke von Türkyilmaz bertroffen

Alex Frei hat den Rekord-Torschützen Kubilay Türkyilmaz überholt. Der beste Schweizer Stürmer schoss gegen Liechtenstein seine Treffer 34 und 35 im Nationalteam. In der SFV-Skorerwertung ist der 28-Jährige nun topklassiert.

Am 24. März 2001 debütierte Frei im Partizan-Stadion in Belgrad gegen Jugoslawien (1:1). Nach 58 Minuten ersetzte der Baselbieter Hakan Yakin. Vier Tage später trat der Stürmer ein erstes Mal und nachhaltig in Erscheinung. Im ersten Einsatz von Beginn weg traf Frei gegen Luxemburg beim 5:0 im Hardturm dreimal.

Derweil der Stern Freis zu leuchten begann, verglühte jener von Türkyilmaz im Herbst 2001 - ebenfalls gegen Luxemburg. «Kubi» verabschiedete sich in der Fussball-Provinz mit einer standesgemässen Doublette von der internationalen Bühne. Die Rekordmarke des Tessiners blieb während fast sieben Jahren unangetastet.

Viele so genannte Experten trauten Frei in den ersten Jahren seiner Karriere nicht zu, dass er einst Türkyilmaz ablösen würde. Er sei zu klein und zu wenig schnell, monierten die Kritiker. Frei, der Schwerarbeiter mit Talent, entlarvte die Pessimisten. Sein Wille war Köbi Kuhn schon vor zwölf Jahren aufgefallen: «Er war damals in der U17 bereits ein unerhört ehrgeiziger Spieler.»

Frei setzte sich überall durch. Im Nationalteam und im Klub. Bei Rennes gewann er die französische Skorerwertung, in Dortmund spielt er im Angriff im Normalfall die Hauptrolle. Sein Einfluss in der SFV-Auswahl ist immens. An Frei kommt keiner mehr vorbei. Das Wort des Captains hat Gewicht, seine Treffer sind für die Schweizer Gold wert.


Schweiz - Liechtenstein 3:0 (2:0)
AFG Arena. - 18 000 Zuschauer (ausverkauft). - SR Thual (Fr)
Tore: 24. Frei 1:0. 31. Frei 2:0. 68. Vonlanthen 3:0.
Schweiz: Benaglio; Lichtsteiner (59. Degen), Müller, Senderos (62. Grichting), Magnin (71. Spycher); Behrami (55. Gygax), Inler, Fernandes (86. Huggel), Vonlanthen; Frei, Streller (59. Yakin).
Liechtenstein: Jehle; Oehri (83. David Hasler), Gerster, Martin Stocklasa, Burgmeier; Ritzberger, Polverino, Martin Büchel, Rohrer (65. Roger Beck); Fischer (65. Thomas Beck), Frick (83. Ronny Büchel).
Bemerkungen: Schweiz ohne Barnetta (verletzt). - Verwarnungen: 22. Burgmeier (Foul), 72. Roger Beck (Foul), 75. Polverino (Foul).